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von Guido Socher (homepage) Über den Autor: Guido mag Linux nicht nur, weil es interessant ist, zu verstehen, wie Betriebssysteme arbeiten, sondern auch wegen der Menschen, die an der Entwicklung von Linux beteiligt sind. Übersetzt ins Deutsche von: Hermann J. Beckers <beckerst(at)lst-oneline.de> Inhalt: |
Zusammenfassung:
Viele Linux-Erstbenutzer/innen denken, dass die grafische Oberfläche unter Linux nur ein weiteres "Windows"-System ist, in dem man Anwendungen startet, die dann in eigenen Fenstern erscheinen. Einigen fällt auf, dass man verschiedene Oberflächen benutzen kann, aber das scheint es auch schon gewesen zu sein. Das Linux X-Window-System (X11) ist viel mehr als das! Es ist ein Netzwerk-fähiges Window-System. Wir werden sehen, welche neuen und mächtigen Möglichkeiten es bietet.
Jede grafische X-Window-Anwendung liest beim Start die
Umgebungsvariable DISPLAY aus, um festzustellen, an welchen
Computerbildschirm die Grafik-Daten geschickt werden sollen. Dies erlaubt
es in Verbindung mit den Netzwerkfähigkeiten des X-Window-Systems,
grafische Anwendungen auf entfernten Rechnern zu starten. Das heißt, Sie
nutzen die CPU-Leistung einer Maschine, während Sie die Anwendung
von einer anderen Maschine aus steuern. Das vollständige GUI (grafische
Benutzungsoberfläche) wird auf der Maschine dargestellt, von der aus Sie
die Anwendung benutzen. Sie bemerken nicht, dass Sie 2 Computer
benutzen.
Die Netzwerkgeschwindigkeit hat natürlich einen Einfluß, aber eine normale
10 Mbit/s LAN-Verbindung ist mehr als genug.
Warum sollten Sie das tun?
Es gibt viele Anwendungen dieser "Netzwerk-Grafikprogramme".
Firmen benutzen sie, um Geräte fernzusteuern, die Tausende von
Kilometern entfernt sind und Sie können die gleiche Anwendung zur
Steuerung benutzen, als ob Sie direkt vor Ort wären.
Vielleicht haben Sie 2 Computer, eine schnelle 1 Ghz-Maschine und einen
alten Pentium 133 Mhz. Sie können sich an der Geschwindigkeit Ihres neuen
Rechners erfreuen, obwohl Sie nicht direkt davor sitzen.
Vielleicht sitzt gerade Ihre Schwester vor dem schnellen Rechner und ist
angemeldet. Das macht nichts, Sie profitieren trotzdem davon.
Wie funktioniert das?
Alle X-Window-Anwendungen, mögen sie nun gimp, xterm, konqueror,
netscape ... heissen, sind eigentlich Netzwerk-Clients, die sich mit einem
Server, dem X-Server, verbinden. Aufgabe des X-Servers ist es, mit der
Grafik-Hardware zu sprechen, die Bilder auf Ihrem Monitor zu zeichnen
sowie die Maus- und Tastatur-Eingaben zu lesen. Die Clients (Ihre
Programme wie gimp, netscape...) senden dem Server Anweisungen,
wie er die Rahmen und Buttons zu zeichnen hat. Im Austausch erhalten sie
vom Server die Maus- und Tastatur-Ereignisse übermittelt. Offensichtlich
benötigen Sie eine Authentifizierung, weil sonst jedermann den Bildschirm
von jedem anderen durcheinander bringen könnte. Es gibt zwei Programme
zur Zugriffskontrolle:
- xhost: mittels dieses Programms können Sie jeder Benutzerin auf einer
beliebigen Maschine erlauben, Grafikdaten auf Ihrem Monitor anzuzeigen.
Beispiel: Sie sitzen vor einem Rechner namens philosophus. Um jedem
Programm auf dem Rechner movietux Zugriff auf Ihr Display auf philosophus
zu gestatten, würden Sie folgenden Befehl eingeben:
xhost +movietux
Dies muss in einer Shell auf philosophus eingegeben werden.
xauth extract - philosophus:0.0 | ssh movietux
/usr/X11R6/bin/xauth merge
oder
scp ~/.Xauthority movietux:
bash:export
DISPLAY=hostname:displaynumber.screennumber
tcsh:setenv DISPLAY hostname:displaynumber.screennumber
export DISPLAY=philosophus:0.0
# take your display with you at remote
login:
# Put it into your ~/.login file
set whoami=`who -ml`
set remhost=`expr "$whoami" : '.*(\(.*\))'`
if ( "$remhost" != "" ) then
setenv DISPLAY "$remhost":0.0
endif
>who -ml
movietux!guido pts/3 Oct 26 21:55 (philosophus.tux.org)
# take your display with you at remote
login:
# Put it into your ~/.bash_profile
whoami=`who -ml`
remhost=`expr "$whoami" : '.*(\(.*\))'`
if [ -n "$remhost" ]; then
DISPLAY="$remhost":0.0
export DISPLAY
fi
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