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von Sujan Swearingen <swear000(at)uwp.edu> Über den Autor: Zur Zeit studiert Sujan in seinem letzten Jahr an der Universität von Wisconsin (Parkside).
Bevor sein Aufgabenschwerpunkt sich der Gentechnik zuwandte, arbeitete er in der Rechnerbetreuung eines lokalen
Colleges. Dort kam er mit einer Vielzahl verschiedener Rechnerplattformen, wie AS/400, UNIX, NT, Apple, OS/2 und
der Novell-Netwareumgebung in Berührung. Davor war er mit an der (Weiter-) Entwicklung von
www.racinecounty.com beteiligt. Hier war es nun, dass Surjan das erste Mal
mit Linux konfrontiert wurde. Seit jener Zeit ist er unaufhörlich auf der Suche nach allem, was mit diesem
stetig diesen Technologiebereich revolutionierenden Betriebssystem, zu tun hat.
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Zusammenfassung:
In diesem Artikel wird einmal mehr gezeigt, wie vielseitig Linux ist. Das Augenmerk liegt dieses Mal auf einer sogenannten "mini" Linux Distribution namensVectorlinux, der Homepage nach die beste Linux Distribution im Kleinformat, die es gibt. Um diesen Anspruch zu testen, wurde die Distribution auf einen Rechner mit einer Basisinstallation von muLinux aufgespielt. Die Installation von Vectorlinux benötigt einige sehr interessante Partitionierungstechniken, unter Verwendung von mehreren Programmen zur Verwaltung des Dateisystemes. Als Ergebnis erhält man allerdings ein recht mächtiges System.
Die meisten Linux Distributionen kommen auf CD daher. Probleme ergeben sich in dem Augenblick, in dem sie auf einem kleineren Rechner ohne CD-Rom installiert werden sollen. Auch wenn die Pakete einige dieser Distributionen entsprechend dimensioniert sind, um auf Disketten überspielt zu werden, weisen sie andere Nachteile auf, verwenden ätere Kernelversionen oder weichen von den aktuellen Entwicklungstrends ab. Genau hier setzt nun Vectorlinux an, es wurde auf das Nötigste reduziert und bietet so die Möglichkeit, auf den funktionalen Aspekten von Linux sein System aufzubauen.
Folgende Fähigkeiten beansprucht Vectorlinux für sich:
- Kompaktes aber komplettes Entwicklungssystem für das X Window System
- Relativ einfache Installation, unter Verwendung von nur zwei herunterzuladenen Dateien
- Einsatz von Icewm, kombiniert mit Dfm, für den Desktop unter X
- Integriert sind gcc und g++ für die Übersetzung der meist verwendeten Progamme.
- Viele Anwendungen wie etwa ein E-Mailclient, ein Dateimanager, Xmms (MP3 Player), Netscape 4.7, lynx, xv,...
- Linux kernel 2.2.14 und glibc6-2.1.3
- GTK und glib 1.2.7, Imlib 1.98, uvm.
- Ein Icq Programm, sowie ein IRC Client (Xchat 1.40)
- Die meisten Programme arbeiten unter Verwendung nur einer (GUI) Bibliothek: GTK. Dadurch wird der Platzverbrauch minimiert.
- Die komplette Installation benötigt nur 175 MB an Festplattenplatz
Es wurde nun getestet, ob die Distribution auf einen Rechner mit eine 340 MB Festplatte installiert werden kann.
Das Rechnersystem verrichtete seinen Dienst ursprüglich in einer Zahnarztpraxis, wurde aber durch einen größeren Rechner mit einem Pentium III ersetzt. Es diente als Zeitgeber, wobei ein entsprechend hierfür geschriebenes DOS Programm verwendet wurde. Nach der Jahr 2000 Umstellung jedoch arbeitete es nicht mehr korrekt. Als Folge wurde die Software durch ein Y2k-sicheres Betriebssystem ersetzt.
Hier die Rechnerspezifikationen:
Die Installationsanleitung ist recht verständlich. Damit sie ständig griffbereit war, wurde sie vor der Installation ausgedruckt. Ausserdem beschreibt sie einige Aspekte des Systemes, so zum Beispiel, dass für die Verwendung von XF86Setup es notwendig ist, den Typ seiner Grafikkarte zu kennen. Deshalb musste das Rechergehäuse geöffnet werden.
Dateien werden im sogenannten Dateisystem abgelegt,welches mit einem Bereich auf der Festplatte korrespondiert. Die Anzahl der belegten und freien Blöcke eines jeden Dateisystemes wird mittels des Befehles df angezeigt. Der Festplattenspeicher ist in Blöcke aufgeteilt, ein Block ist typischerweise 512 oder 1024 Byte groß (abhängig vom jeweiligen System). Auf einigen Rechnern ist Festplattenkapzität immer Mangelware. Dieser Befehl kann deswegen recht hilfreich sein, wenn geplant ist, größere Dateien anzulegen. Man sollte überprüfen, ob noch genügend Festplattenplatz verfügbar ist. |
Ursprünglich war auf einer kleinen Partition DOS installiert. Diese war gerade groß genug, um eine Minimalinstallation aufzunehmen. Daneben existierte eine 40 MB Linux Swap Partition zur Auslagerung. Der restliche Festplattenplatz wurde vom installierten muLinux System beansprucht.
Zuerst wurde die Datei veclinux.bz2 (ca. 60 MB) in das /tmp Verzeichnis der besagten muLinux Installation heruntergeladen. Die erste Herausforderung stellt sich, als diese Datei in das DOS Verzeichnis verschoben werden sollte. Dadurch würde das Installationsprogramm an einer bestimmten Stelle eines bestimmten Types von Dateisystem finden. Wahrscheinlich kann man auch von EXT2 aus auf eine EXT2 Partition installieren, allerdings war dies in diesem Fall nicht möglich, da die Partition mit muLinux zwischen der DOS und der Swap Partition lag. Quasi eingekeilt zwischen Felsen. Beide dieser Partitionen boten einfach nicht die für die Installation notwendigen 170 MB. Zum Glück lies sich dieses Problem lösen...
FIPS ist ein Partitionierungsprogramm, welches es dem Benutzer erlaubt, auf sichere Art und Weise die Größe von Partitionen zu verändern. In Kombination mit defrag ist es, um es mal so auszudrücken, sehr hilfreich. Das Programm defrag von DOS erhöht die Zahl der verfügbaren Cluster, wenn mit FIPS die Partition verändert wird. Ausserdem wird so verhindert, dass FIPS fälschlicherweise vorzeitig den letzten Cluster einer Partition meldet.
Durch Eingabe von rm -r in einem Verzeichnis werden alle sich in diesem befindlichen Dateien und Unterverzeichnisse entfernt. Es kann aber ab und zu geschehen, dass ein Benutzer vergeblich versucht, eine Datei mit rm zu löschen, egal wie kreativ er dabei ist. Sollte er dann zu einem kommen, sollte man, falls einem selbst bekannt, ihm einen Weg zeigen, mittels rm die Datei zu entfernen. |
Wie dem auch sei, nachdem muLinux (bis auf /tmp) mittels rm -r entsprechend entfernt worden war, wurden die Partitionsgrößen verändert. Soweit wie möglich wurde die Partition, auf der die Datei veclinux.bz2 lag, gestutzt, ohne natürlich die Datei zu beschädigen. Auch die Lage der DOS Partition änderte sich, der dadurch freigewordene Platz sollte mit in eine Partition einfließen, die groß genug für die Installation von Vectorlinux sein würde. Schlussendlich war diese DOS Partition nun groß genug, dass sie neben ihren Daten und veclinux.bz2 noch ein wenig Platz zum Atmen hatte. Hier die Ausgabe von df, gestartet von der Installationsdiskette von Vectorlinux:
Filesystem | 1k-blocks | Used | Available | Use% | Mounted on |
/dev/ram0 | 2971 | 2720 | 251 | 92% | / |
/dev/hda4 | 69102 | 67064 | 2008 | 97% | /DOS |
Nachdem die Partition erstmal angelegt war, verlief die Installation recht problemlos. Man wechselt in das Verzeichnis, in dem die Dateien zur Installation von Vectorlinux liegen (normallerweise sollte dieses C:\veclinux sein) und startet ram.bat, wodurch eine Imagedateo geladen wird. Der Benutzer wird durch den Installationsprozess geführt. Nach dem Anmelden als root und der Auswahl der Installationsart, wird der Benutzer aufgefordert, die Partition einzubinden, die die Datei veclinux.bz2 beinhaltet. Das Setup Programm legt temporär eine 8 MB große Swap Datei an, nachdem die Partition mit veclinux.bz2, sowie die Zielpartition eingebunden worden sind. Das Installationsprogramm entpackt veclinux.bz2 auf die neue Partition, nachdem diese formatiert worden ist. Dieser Vorgang dauert auf einem 486 eine Weile. Danach ist ein Neustarten des Rechners notwendig.
Nach dem Neustart des Rechners flackerte kurz der Bildschirm und die bekannte Eingabeaufforderung von LILO erschien. Zuerst wurde DOS gestartet, um sicher zu gehen, dass alle dortigen Dateien in Ordnung waren. Danach wurde der Rechner wiederum neu gestartet und dieses Mal Linux hochgefahren. Die vertraute Ausgabe während des Bootvorganges zeigte, dass einige Treiber standardmäßig geladen wurden, die nicht notwendig waren. Dies wurde durch ein Neuübersetzen des Kernels geändert. Nach dem Einloggen konnten LILO, X, ppp, usw. konfiguriert werden. Die Anleitung dazu wurde vom Vectorlinux Team als Mail hinterlassen, die mittels mutt nach der ersten Anmeldung gelesen werden kann. Dies ist einer von vielen Punkten, die die Distribution sowohl für Anfänger, als auch für Profis attraktiv macht.
Hier die Belegung des Festplattenspeichers der Installation:
Filesystem | 1k-blocks | Used | Available | Use% | Mounted on |
/dev/hda1 | 259860 | 178651 | 73156 | 71% | / |
/dev/hda4 | 69102 | 67064 | 2008 | 97% | /DOS |
Dies ist eine brauchbare Konfiguration. Die Partition /DOS dient der Datensicherung. Sollte es Probleme mit Vectorlinux geben, kann man DOS hochfahrn und das Installationsprogramm nochmals ausführen. Sollte man mit der Installation zufrieden sein, kann der zusätzliche Speicher anderweitig genutzt werden, beispielsweise für eine Auslagerungspartition.
Diese Distribution übertrifft sicherlich die Erwartungen des Benutzers an eine minimale Distribution. Sie wurde sogar mit einem plötzlichen Stromausfall fertig. Allerdings produzierte die Konfiguration des X Window Systems mit XF86Setup einige Speicherzugriffsfehler und Bildschirmhänger. Es mag noch interessant sein, dass es eine halbe Ewigkeit dauerte, bis endlich Netscape gestartet war. Dieses wurde daraufhin durch einen anderen Browser ersetzt.
Das neu konfigurierte System soll als Informationssystem für Biodaten dienen. Vectorlinux scheint durchaus in der Lage zu sein, diese Aufgabe zu bewältigen.
Anmerkung: Für die Lösung des Jahr 2000 Problemes wurde das Programm hwclock verwendet, welches die Systemzeit aktualisierte. |
Bourne, Stephen R. The UNIX System V Environment. Workingham: Addison-Wesley, 1987.
Frisch, Aeleen. Essential System Administration. Cambridge: O'Reilly, 1995.
Vectorlinux Homepage - www.vectorlinux.50megs.com
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